Baugrunduntersuchung und Erschließung: Orientierungshilfe

Sie träumen davon, Ihr eigenes Haus zu bauen? Dazu benötigen Sie zunächst einmal ein geeignetes Grundstück. Aber das allein reicht noch nicht. Vor dem Bau des Traumhauses gilt es, weitere Schritte zu vollziehen: Damit das erworbene Grundstück bewohnbar wird, muss der Anschluss an das Gas-, Wasser- und Stromnetz erfolgen. Auch geotechnische Untersuchungen stehen an. Aber womit fängt man an? Ein Überblick.

Welche Rolle spielt die Bodenuntersuchung?

Um ein solides Haus zu bauen, das allen Naturgefahren trotzen kann, ist die Bodenuntersuchung von großer Bedeutung.

Die Qualität des Baugrunds ist für die Machbarkeit des Immobilien-Vorhabens entscheidend.

Daher wird immer eine geologische Untersuchung durch ein Fachunternehmen empfohlen.

Dafür gibt es zwei Gründe:

- Man weiß nie, was sich im Boden befindet

- Die Zusammensetzung des Bodens gibt Auskunft darüber, welche Bauweise die geeignetste ist

Bei einem felsigen Untergrund beispielsweise ist es ratsam, das Gebäude ohne Keller zu planen.

Liegt der Fels hingegen in einer Tiefe von drei Metern, kann ein Keller ausgehoben werden.

Das Fundament des Hauses sollte also unter Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit geplant werden.

Außerdem werden bei der Baugrunduntersuchung mögliche Risiken aufgezeigt, die eine Verschlechterung des Bauwerks nach sich ziehen könnten (Überschwemmung, Erdrutsch, Setzung, Grundwasseranstieg).

Daher sollte man sie auch dann durchführen lassen, wenn das Grundstück bereits erschlossen sind.

 

Wer ist für die Erschließung eines Grundstücks zuständig?

Die Erschließung umfasst den Anschluss an Wasser, Strom, Gas und die Kanalisation.

Es gibt die Möglichkeit, ein erschlossenes Grundstück zu kaufen – in der Regel bevorzugen Privatpersonen diese Lösung. Dann nämlich sind es Bauträger oder Gemeinde, die diese Vorarbeiten im Auftrag der künftigen Eigentümer geleistet haben.

Es gibt aber auch Situationen, in denen das Grundstück noch nicht an die verschiedenen Netze angeschlossen wurde.

In Wohnsiedlungen sind die Grundstücke in der Regel voneinander abgegrenzt. Dann müssen eventuell noch die Anschlüsse hergestellt werden.

Die Anschlüsse werden von dem Unternehmen ausgeführt, das für den Rohbau zuständig ist und vom Architekten oder Planungsbüro beauftragt wurde. Das Bauunternehmen muss insbesondere die Maße und Vorgaben des Bauamts der Gemeinde einhalten.

Die Anschlussarbeiten dauern dann etwa vier Tage.

Wie viel kosten ein Baugrundgutachten und die Erschließung des Grundstücks?

Die Kosten variieren je nach Komplexität der Arbeiten und der Lage des Grundstücks.

Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Kosten für die Erschließung des Grundstücks nehmen: z. B. die Stärke des Stromnetzes oder die Notwendigkeit von Grabungen.

Die Kosten für den Anschluss an die verschiedenen Netze können zwischen 5.000 und 15.000 Euro betragen.

Planen Sie diesen Kostenfaktor bei der Ermittlung Ihres Budgets zur Planung Ihrer Immobilie unbedingt mit ein!

Zur möglichst genauen Bestimmung der Erschließungskosten gilt es, verschiedene Punkte zu berücksichtigen:

- Die Entfernung vom Haus zu den öffentlichen Netzen

- Die geologische Beschaffenheit des Grundstücks, die durch eine Bodenstudie ermittelt wird

- Die Anschlussgebühren

- Die Kosten für die Anschlussarbeiten an sich

Außerdem sollten Sie bei der Aufstellung Ihres Budgets immer eine Rückstellung für unvorhergesehene Vorkommnisse einplanen.

Denken Sie daran: es muss nicht das gesamte Grundstück erschlossen werden.