Die Mehrheit der angehenden Haus- oder Wohnungseigentümer muss ein Immobiliendarlehen bei einem Bank- oder Kreditinstitut aufnehmen, um über das nötige Kapital zur Finanzierung des Projekts zu verfügen. Es ist daher von Nutzen, über das Verfahren der Kreditbeantragung Bescheid zu wissen und sich verantwortungsbewusst und gut informiert darauf vorzubereiten.
Bevor man ein Darlehen für den Kauf einer Immobilie ins Auge fassen kann, muss man zunächst einmal ein kreditwürdiges Profil über einen Zeitraum zwischen 2 und 5 Jahren nachweisen können. Eine gute Grundlage ist auch ein Nachweis über regelmäßig erfolgende monatliche Ratenzahlungen, das Nichtvorhandensein von Kontoüberziehungen und (wenn möglich) über bereits getilgte Verbraucherkredite. Man sollte natürlich seine Traumimmobilie schon gefunden und dem Verkäufer ein Angebot vorgelegt haben, das an den Vorbehalt der Einholung eines Bankkredits gebunden ist.
Die Banken wollen sicherstellen, dass einerseits ihr künftiger Kunde mit der Rückzahlung des Kredits zurechtkommt und andererseits möchten sie die Gefahr begrenzen, dass sie ungerechtfertigt einen Kredit gewähren oder damit ein Risiko eingehen.
Der erste Punkt besteht darin, den Verschuldungsgrad der künftigen Immobilienkäufer einzuschränken. Es gilt die Regel, dass die monatlichen Kreditraten auf 33 % des Einkommens, abzüglich der Belastungen, begrenzt sein müssen. So wird üblicherweise festgestellt, ob der Kunde auch weiterhin seine familiären Ausgaben bewältigen kann.
Der zweite Punkt ist die Feststellung, ob ein gutes Kreditprofil bei anderen Banken vorhanden ist, im vorangegangenen Jahr keine Kontoüberziehungen vorlagen und etwaige revolvierende Kredite oder Verbraucherkredite getilgt werden können.
Wenn die Unterlagen also ordnungsgemäß vorbereitet werden, wird es wesentlich leichter, einen Kredit zu erhalten oder Kreditmodalitäten auszuhandeln.
Im Allgemeinen müssen folgende Schriftstücke geliefert werden:
- Kopie von Vorder- und Rückseite des Personalausweises
- die 3 letzten Verdienstabrechnungen
- die letzte Vergütungsbescheinigung
- die 3 letzten Kontoauszüge
- Kaufvertrag
- Belege zum Eigenkapitalbeitrag
- Wohnrechtbescheinigung (luxemburgisches Ministerium für Wohnungswesen)
Je realistischer das Projekt ist, desto größer sind die Chancen des Kunden, dass sein Antrag genehmigt wird. Am besten wird die Kreditlaufzeit verkürzt, indem der Eigenkapitalbeitrag erhöht oder etwaige Renovierungsarbeiten verschoben werden. Die durchschnittliche Laufzeit eines Immobilienkredits in Luxemburg beträgt 20 Jahre bei den unter 35-Jährigen und 10 Jahre bei den Älteren.
Um ein Darlehen mit guten Bedingungen auszuhandeln, ist es üblich, mehrere Kreditinstitute aufzusuchen, Banken und Angebote zu vergleichen und den Wettbewerb zu nutzen.
Emilie DI VINCENZO