Differdange wird größer

Sozialer Wohnungsbau im Herzen der Politik

 

Eingebettet im Wald und in der Nähe der französischen und der belgischen Grenze gelegen, präsentiert Differdange starke Argumente, um den meisten Einwohnern und Unternehmen gefallen zu können. Mit einer Vielzahl von realisierten Projekten im letzten Jahr und weiteren laufenden Projekten hat der Stahlstandort sich mit neuem Elan in die Zukunft aufgemacht.

 

In den letzten Jahren wusste Differdange ambitionierte Entscheidungen zu treffen, um sich von seiner industriellen Vergangenheit zu lösen und aus seiner über die Orte Differdange als Hauptort, Oberkorn, mit dem Viertel „Fousbann“, Niederkorn, Lasauvage und Fond-de-Gras verteilten Gemeinde ein bei Einwohnern, Unternehmen, Studenten und Uni-Angehörigen beliebtes Terrain zu machen. Differdange positioniert sich als drittbeliebteste Stadt des Landes und dies mit gutem Grund. Auf sämtlichen Ebenen, d.h. im Immobiliensektor sowie im sozialen, kulturellen, sportlichen und gewerblichen Bereich arbeitet die Gemeinde daran, die Lebensqualität seiner (künftigen) Einwohner zu verbessern.

Kontrollierte Stadtentwicklung

Im Oktober 2014 traf das Bürgermeisterkollegium die schwere aber weise Entscheidung, jeden Abriss von Einfamilienhäusern in Wohnvierteln zu verbieten. „Ziel war es, den Lebensrahmen unserer Einwohner zu schützen, gleichzeitig die Bevölkerungsentwicklung zu kontrollieren und den Bau von Wohnsilos zu verhindern. Dies hat funktioniert, denn zuziehende Familien können bei uns erschwingliche Häuser finden“, erklärt der Abgeordnete und Bürgermeister Roberto Traversini.
Außerdem ermöglichte die Immobilienagentur für Sozialwohnungen Kordall die Vermietung von 55 leerstehenden Wohnungen, und 10 weitere sind in Planung. „Die von den Gemeinden des Bassin de la Chiers, Differdange, Käerjeng, Pétange und Sanem gegründete Agentur erstellt ein Zustandsprotokoll der leerstehenden Wohnungen, handelt hernach die Miete und die Kautionen mit den Eigentümern aus und bringt sie dann zu moderaten Preisen auf den Markt: zwischen 6 und 10 Euro/m2 bei Verträgen, die eine Laufzeit bis zu drei Jahren haben, für Ehepaare, Familien mit einem Elternteil, ja sogar Jugendliche, die auf der Basis der Empfehlungen der Sozialämter der vier Gemeinden ausgewählt werden.“ Dabei bleibt die Politik von Differdange auch auf die kulturelle Vielfalt (über 50 % der Bevölkerung sind ausländischer Herkunft) sowie auf die soziale Mischung konzentriert. „Sozialwohnungen repräsentieren 8 bis 10 % der bereitgestellten Wohnungen.“

Hunderte Sozialwohnungen und andere Wohnungen sind geplant

Drei Projekte sind derzeit mit dem „Fonds du Logement“ geplant: Senior-Appartements an der Place des Alliés, 74, zum Verkauf stehende Wohnungen in der Grand-rue sowie Wohnungen für junge Menschen und Studenten an der Place Jehan Steichen. Ein Sonderbebauungsplan (PAP), der mit der SNHBM ausgearbeitet wurde, ist für die Route de Pétange in Niederkorn verabschiedet worden: 36 Einfamilienhäuser und 24 Wohnungen, ein Projekt, das Ende des Jahres 2017 - Anfang 2018 anläuft. „Auch private Bauträger investieren viel in der Gemeinde. Es laufen Projekte in Fousbann, die neuen Viertel Wuelemswiss oder Cité O, Arboria und sein Aurea-Turm in Differdange-Zentrum oder Mathendahl in Niederkorn, um nur die größten zu nennen. Ein sehr differenzierter Cocktail für jeden Geschmack, der einen Bevölkerungsanstieg um 2 bis 3 Prozent pro Jahr bringen wird.“
Eine weitere innovative Idee: Die Gemeinde hat über einen emphyteotischen Vertrag den Bau von 9 Wohnungen mit moderaten Kosten durch einen privaten Bauträger ausgehandelt. „Die Objekte werden dann an den AIS Kordall vermietet, der den Betrieb zusammen mit den Sozialämtern verwaltet und für die Mieten garantiert. Überdies wird das Projekt mit wiederverwertbaren Naturmaterialien realisiert.“

Einzigartige bedeutende Infrastrukturen in Luxemburg

„Wir haben bedeutende Infrastrukturen entwickelt, um den Lebensrahmen unserer Einwohner zu verbessern. Im April 2016 hat die LU:NEX, die internationale Universität für Gesundheit, Leibeserziehung und Sport ihre Pforten geöffnet, gefolgt von der EIDD zum Schuljahr 2016-2017, der ersten öffentlichen kostenlosen internationalen Schule in Luxemburg. Wir haben derzeit 140 Studenten an der LU:NEX, hoffen aber in den kommenden Jahren bis auf 800 Studenten zu kommen. Wir bauen ferner mit dem Staat eine Vor-, Grund- und Sekundarschule und investieren in zwei Tagesstätten sowie in unsere Sport- und Freizeitausrüstungen. Die Überlegungen haben derzeit den Bau einer Sportschule von hohem Niveau zum Inhalt. OPKORN, das neue Einkaufszentrum, wird Ende 2017 eröffnet. All dies wird auch Arbeitsplätze schaffen, wie das Kreativzentrum 1535°, das ein echter Erfolg ist: 408 Menschen arbeiten dort auf 7000 m2 belegter Fläche. Für die übrigen 10.000 m2 haben wir bereits Anfragen von 386 Unternehmen, insbesondere aus dem Sektor Kreativität, aus Dubai, Japan, USA usw.“

Auf dem Weg zu einer umweltverträglichen Mobilität

Hinsichtlich der Mobilität sind Straßenbauarbeiten in vollem Gang: die Umgehung des Quartier Fousbann zwischen der Stadteinfahrt und dem Portal Woiwer, auf die seit 15 Jahren gewartet wird, und an der Stadteinfahrt. „Wir werden den Kreisverkehr durch eine erweiterte Kreuzung mit Ampeln ersetzen“. Außerdem wurden Radfahrzonen geschaffen (Fahrradwege, Parken und Mieten von Elektrobikes), um die sanfte Mobilität zu fördern. Der Diffbus wird eine Weltpremiere. „Ab Mai wird die Flotte durch Busse ersetzt, die zu 100 % elektrisch betrieben werden. Es wird eine neue Linie hinzugefügt, wodurch alle Viertel von Montag bis Samstag, zwischen 6 und 19 Uhr, angefahren werden.“ Dies kommt auch denjenigen zugute, die zu einem der vier Bahnhöfe der Gemeinde wollen, wo ebenfalls eine neue Haltestelle in Fousbann geplant ist. Differdange wird einige Dynamik bis 2020 und darüber hinaus entfalten!

 

Emilie Di Vincenzo