Virtueller Rundgang und Augmented Reality
Digitale Tools für einen erfolgreichen Immobilienverkauf
Immobilienagenturen müssen heutzutage mindestens über eine Internetseite verfügen, auf der potentielle Käufer eine Beschreibung und einige Fotos des zum Verkauf stehenden Hauses oder der Wohnung finden können. Es gibt aber noch weitere, raffinierte digitale Helfer zur Umsatzsteigerung: virtuelle Rundgänge und Augmented Reality bieten vielfältige Möglichkeiten. Wir erläutern, was hinter diesen Begriffen steckt.
Der Siegeszug der Digitaltechnik macht auch um den Immobiliensektor keinen Bogen. Und das ist auch gut so! Immobilienmakler können nun an neue Funktionen nutzen und potentiellen Käufern einen leistungsstarken Service bieten. Die neuen Tools sind die ideale Ergänzung zu den klassischen Internetseiten (mit Fotos und Beschreibungen der Immobilien).
Ein virtueller Rundgang und Augmented Reality können ein echtes Plus sein – manchmal sogar der entscheidende Faktor beim Kauf einer Immobilie. Wichtig ist nur, dass man die neuen Tools auch wirklich beherrscht und den interessierten Kunden nicht mit einer wahren Bilderflut erschlägt, denn zu viele Informationen sind in der Regel eher kontraproduktiv.
Schauen wir uns beide Techniken einmal genauer an.
Wie der Name schon vermuten lässt, hat ein potentieller Käufer beim virtuellen Rundgang die Möglichkeit, eine Wohnung oder ein Haus zu besichtigen, ohne dafür die eigenen vier Wände verlassen zu müssen. Die ideale Lösung für Interessenten, die eine weitere Anreise oder einen randvollen Terminkalender haben und die Anzahl der „echten“ Besichtigungen auf ein Mindestmaß beschränken möchten.
Ganz nebenbei ist diese Lösung auch für den Makler interessant, weil er weniger Zeit mit unzähligen Besichtigungsterminen verliert. Der virtuelle Rundgang bietet außerdem zahlreiche Möglichkeiten, um ein noch zu errichtendes Gebäude zu präsentieren, von dem bisher nur Pläne existieren. Für den potentiellen Käufer ist es attraktiver, schon einmal virtuell durch die Räume zu spazieren, als das Objekt lediglich auf Fotos sehen zu können.
Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Vorteil des virtuellen Rundgangs: weder Kunde noch Eigentümer benötigen spezielle Geräte. Der Interessent kann den Rundgang auf dem Computer, Tablet oder Smartphone erleben – genauso, wie wenn er sich ein Video ansieht.
Agenturen haben zwei Möglichkeiten: sie können sich an einen Fachmann für die Erstellung von 3D-Bildern wenden, der aus einfachen Bildern einen virtuellen Rundgang erstellt (die Kosten liegen bei etwa 60 bis 100 Euro pro Foto), oder sich eine 3D-Kamera beschaffen und den Rundgang selbst herstellen (die Kosten liegen bei rund 3000 € für eine Kamera, aber anschließend lassen sich für alle zum Verkauf angebotenen Objekte virtuelle Rundgänge erzeugen).
Die Augmented Reality bedeutet aus technologischer Perspektive einen weiteren Quantensprung in Sachen Kundenservice. Im Prinzip geht es darum, bestimmte graphische oder Text-Elemente in eine Bildumgebung zu implementieren.
Dank Smartphones ist dieses Prinzip bereits bekannt. Bei der Bildbearbeitung kann man auf das Foto oder Portrait kleine Gimmicks hinzufügen (eine Brille zum Beispiel) und das so veränderte Bild seinen Freunden schicken.
Im Immobiliensektor bietet Augmented Reality die Möglichkeit, Interessenten Bilder oder Filme anzubieten, die sie zum Kauf animieren. Dass solche Angebote entscheidende Kaufanreize sein können, weiß man bereits. Ein Beispiel: Bilder, mit denen ein Objekt vor und nach einer möglichen Renovierung gezeigt wird.
Einige Unternehmen bieten sogar digitale Tools, mit denen sich virtueller Rundgang und Augmented Reality miteinander kombinieren lassen. So kann man neben dem klassischen Rundgang auch noch aufzeigen, wie das Objekt nach bestimmten baulichen Veränderungen aussehen könnte.
Mithilfe einer Spezialbrille eines der Internetriesen (Google Glasses oder Hololens von Microsoft) gibt es schier unendlich viele Möglichkeiten und Anwendungen.
In den USA händigen einige Immobilienagenturen den Kunden solche Brillen aus. Bei einem Spaziergang durch das Viertel lässt sich das Haus dann in seiner zukünftigen Umgebung visualisieren – auch bzw. erst recht dann, wenn es bisher nur auf dem Papier existiert.
Eine weitere Anwendung auf dem Vormarsch ist der automatische Alarm, wenn ein Kunde sich in der Nähe eines zum Verkauf stehenden Objekts befindet. Dann kann der Kunde sein Mobiltelefon in die Richtung der Immobilie halten und so den Preis erfahren sowie eine Beschreibung, Innenaufnahmen des Objekts und natürlich die Kontaktdaten der vermittelnden Immobilienagentur aufrufen.
Fazit: Jede Agentur, die die Tools virtueller Rundgang und Augmented Reality gut beherrscht und richtig einzusetzen weiß, sollte sie in ihr Repertoire aufnehmen, um Immobilien erfolgreich an den Mann oder die Frau zu bringen. Vor allen Dingen dann, wenn sie nicht als alleinige Agentur mit dem Verkauf der Immobilie beauftragt wurde, denn der Kunde wird den Unterschied sehen!
Von Emilie Di Vincenzo