VON NICOLAS ANEN
Drei weitere Bauprojekte stehen in Belval an. Drei Gebäude, die in der Nähe der beiden Schornsteintürme geplant sind, werden über Wohn-, Büro- und Kommerzflächen verfügen. Die Projekte wurden via Auswahlverfahren bestimmt, um Eintönigkeit zu verhindern.
Noch sieht es am Fuße der beiden Schornsteintürme, Reliquien der früheren Sinteranlage des Hüttenareals, ziemlich öde aus. Nicht aber für Agora-Marketing-Direktor Robert Kocian, der in Richtung des Parking „Square Mile“ zeigt und erklärt: „Auf diesem Areal, zwischen dem Parkplatz und den Schornsteinen, werden drei neue Gebäude errichtet.“
Drei Gebäude, deren Architektur nun feststeht. Um zu verhindern, dass die Gebäude sich später alle zu sehr ähneln und um Innovation zu fördern, hatte die Entwicklungsgesellschaft Agora (die zu 50 Prozent dem Staat und zu 50 Prozent ArcelorMittal gehört) ein Auswahlverfahren lanciert. Das Resultat ist nun bekannt.
Gezeichnet wurde es vom Architektenbüro „SteinmetzDemeyer“. Grob resümiert, ist etwa die Hälfte der Fläche für Wohnungen und die andere Hälfte für Büroräume vorgesehen. Dies mit Ausnahme des Erdgeschosses, das für Geschäftsflächen reserviert ist.
„Dieser Mix findet sich überall in Belval wieder und erlaubt es, dass die Gebäude 24 Stunden am Tag mit Leben erfüllt sind“, hatte Robert Kocian bei der Vorstellung der Agora-Bilanz Anfang Juli erklärt. Damit soll das „Kirchbergsyndrom“ eines leeren Büroviertels vermieden werden.
Neben dem Turm wird das Projekt des französischen Architektenbüros „Petitdidier-Prioux“ entstehen (Grafik rechts). Hier sind drei Viertel der Fläche für Wohnungen und ein Viertel für Büros bestimmt. Auch hier sollen im Erdgeschoss Geschäftsflächen entstehen. Dies gilt auch für das dritte Gebäude, das von „Metaform architects“ entworfen wurde (Grafik links). Die oberen Etagen des Gebäudes in U-Form sind hauptsächlich für Wohnraum bestimmt.
Die drei Gebäude sollen aber nicht durch den „Square Mile“-Parkplatz abgetrennt von der Hochofenterrasse entstehen. Anstelle des Parkings soll bekanntlich ein neues, autofreies Viertel entstehen, der „Central Square“.
Und direkt unterhalb der Schornsteintürme sind weitere Gebäude vorgesehen. Doch hier handelt es sich noch um Zukunftsmusik. Freuen tut man sich bei Agora nicht nur darüber, drei Projekte ausgewählt zu haben, „die sich zu einem urbanen Gesamtkonzept verbinden lassen“, wie Agora-Direktor Vincent Delwiche in einer Mitteilung zitiert wird. Die Entwicklungsgesellschaft zeigt sich auch über das große Interesse am Auswahlverfahren erfreut. 21 Bewerbungen waren eingegangen. Für Agora ein klares Zeichen, dass
Investoren an Belval glauben.