Immer umweltfreundlichere Gebäude

Immobilien müssen nachhaltiger werden. In Luxemburg werden immer häufiger Umweltfragen in die Immobilienentwicklungen eingebunden.

Angesichts der Klimakatastrophe müssen Immobilien heutzutage nachhaltiger werden. Ganz besonders in Luxemburg werden immer häufiger Umweltfragen in die Immobilienentwicklungen eingebunden.

Genau wie Transportwesen, Industrie oder auch Landwirtschaft gehört der Bausektor für Wohn- und Dienstleistungsgebäude zu den größten Treibhausgasproduzenten unserer Wirtschaft. „Wenn man die ehrgeizigen Ziele erreichen will, die das Land sich bis 2030 gesetzt hat (Anm. der Red.: -50 bis 55 % weniger Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2005, ein Anteil von 23 bis 25 % erneuerbare Energien am gesamten Energieverbrauch brutto und eine Energieeffizienz von 40 bis 44 %), dann müssen die Hauptemissionsquellen bekämpft und insbesondere die Gebäude klimaneutral werden“, unterstreicht Laurent Magi, Leiter der Energy and Consultancy Services bei Enovos Services, einer Einheit des Encevo-Konzerns, der Dienstleistungen zur Energiewende durch Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Elektromobilität anbietet.

Nachhaltiger bauen

Umweltfreundlichere Gebäude planen und bauen – was heißt das genau? Die Entwicklung dieser Immobilien umfasst mehrere Aspekte. Zunächst geht es bei der Konstruktion darum, die Materialien für das Gebäude sorgfältig auszuwählen. Statt Polyurethan oder Steinwolle kann man beispielsweise natürliche Isoliermaterialien verwenden. Man wird auch erneuerbare Materialien und Produkte mit einer geringeren Auswirkung auf die Umwelt bevorzugen.

Weniger und bewusster verbrauchen
 

 

Damit ein Gebäude grüner wird, muss man auch daran denken, dass seine Nutzung so wenig Energie wie möglich verbrauchen soll und es entsprechend anpassen. „Bei neuen Gebäuden besteht die Herausforderung darin, ihre energetische Leistung auf allen Ebenen zu verbessern: Architektur, verwendete Materialien oder auch installierte Ausrüstungen", erklärt Laurent Magi Seit 2017 muss der Verbrauch eines jeden neuen Wohngebäudes in Luxemburg quasi bei null liegen („Nullenergiehaus“). Die Regierung arbeitet derzeit an der Einführung einer neuen Energieklasse (genannt „A+“) für Wohngebäude und einer neuen Norm („Passivhaus“) für Dienstleistungsgebäude.

Bei alten Häusern und Immobilien, die den größten Teil des luxemburgischen Immobilienparks ausmachen, geht es um die Förderung von energetischen Sanierungsarbeiten – Wärmedämmung, Einsatz von nachhaltigen Materialien, Rückgriff auf erneuerbare Energien usw. – vor allem durch Gewährung von Prämien.

 

„Der folgende Schritt besteht nicht nur darin, den Energieverbraucheines Gebäudes zu senken, sondern es selbst zu einem Energieerzeuger zu machen“, gibt Laurent Magi an. „So gelingt es, aus der Energieverbrauchsstelle eine Energieerzeugungsstelle zu machen, die nicht nur autonom werden, sondern auch noch die Energie erzeugen kann, die sie verbraucht.“ 

Die Bedeutung der Mobilität

Schlussendlich wird ein klimaneutrales Gebäude in eine Umgebung integriert, die eine grünere Mobilität bevorzugt, und zwar durch Entwicklung von Immobilien an Orten, die vom öffentlichen Verkehr bedient werden und an sanfte Mobilität angepasst sind. „Man kann auch die Nutzung von Elektrofahrzeugen durch Installation geeigneter Ausrüstungen an diesen Gebäuden fördern“, fügt Laurent Magi hinzu.

Die Entwicklung umweltfreundlicher Gebäude zielt natürlich darauf ab, auf klimatische Probleme zu reagieren, mit denen wir weltweit konfrontiert sind, aber es geht auch darum, immer stärker werdende gesellschaftliche Anliegen zu berücksichtigen und jedem einen gesünderen und nachhaltigeren Lebensraum zu bieten.