Passende Temperatur & Feuchtigkeit für ein optimales Raumklima

Richtig heizen


Einfach die Heizung anmachen, um die eigenen vier Wände kuschelig warum zu bekommen. Ganz so einfach ist es leider nicht immer. Die richtige Temperatur samt angenehmem Raumklima zu erschaffen grenzt manchmal an Wissenschaft.

In Zeiten von hohen Energiekosten kann das Herumexperimentieren mit Heizkörper und Frischluft kostspielig werden. Daher hier einige Tipps, wie es zum Saisonstart mit dem Heizen klappt.

Wenn es trotz laufendem Heizkörper nicht so richtig warm im Raum wird, kann das unter anderem an Gardinen und Möbel liegen, die sich vor, bzw. über der Heizung befinden und die Wärmeabgabe an die Raumluft behindern. Ähnliches gilt, wenn das Thermostatventil verdeckt ist, da dieses dann die Raumtemperatur nicht richtig erfassen kann. Entsprechend sollte man Gardinen öffnen, bzw. die Möbel so umstellen, dass die Luft entlang des Heizkörpers zirkulieren und erwärmt werden kann.

 

Schnelles aufheizen

Wenn man abends nach der Arbeit in die kalte Wohnung kommt, kann es für gewöhnlich gar nicht schnell genug warm werden. Den mechanischen Thermostat voll aufdrehen ist jedoch nicht zielführend. Denn mit dem Thermostat regelt man nur die Endtemperatur, die der Raum erreichen soll. Am Heiztempo ändert das nichts. Das heißt: Wer den Thermostat auf 5 stellt, wartet genauso lange, bis der Raum warm ist, wie mit der Stufe 3.

Allerdings verbraucht man mit diesem voll aufgedrehten Temperaturregler unter Umständen mehr Heizkosten. Denn wenn man nicht rechtzeitig zurückdreht, wird der Raum überheizt. Zur Orientierung: Wer sich rund 20 Grad Raumtemperatur wünscht, sollte an mechanischen Thermostaten die Stufe 3 wählen. Die Stufe 4 kann rund 24 Grad ergeben, 5 tropische 28 Grad. Das funktioniert jedoch nur dann, wenn die Heizkörper, wie das gesamte Heizsystem auch, regelmäßig gewartet wird.

Wer elektronische und vernetzte Thermostate besitzt, hat es hier einfacher: Mit ihren digitalen Anzeigen lassen sich die Raumtemperaturen direkt regulieren und kontrollieren. Können sie auch noch über eine Zeitschaltuhr oder sogar aus der Ferne per App auf dem Smartphone gesteuert werden, lässt sich die Heizung rechtzeitig vor dem Heimkommen hochfahren.

Problem der Feuchtigkeit

Ist ein Raum überheizt, ist es keine gute Idee, die Tür zu kühleren Räumen zu öffnen, um die Wärme zu verteilen. Denn die warme Luft transportiert viel Feuchtigkeit. Trifft diese in den kühleren Räumen auf kalte Wände, kondensiert sie daran. Der Putz oder die Tapete werden durchfeuchtet und das kann Schimmel fördern. Daher sollte man bei stark unterschiedlich warmen Räumen die Türen geschlossen halten. Ist der Raum zu warm, ist kurzes Lüften ratsam. Auch, um so überschüssige Feuchtigkeit aus dem Raum zu vertreiben. Damit Sie diese im Auge behalten, bieten sich Hygrometer an, die Sie etwa in Baumärkten günstig finden. Die Luftfeuchtigkeit in Räumen sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen.

In der Regel ist eine Raumtemperatur von 20 Grad ausreichend. In der Küche, wo durch das Kochen eh zusätzliche Wärme entsteht, sind 18 Grad optimal. Im Schlafzimmer raten Experten gar zu lediglich 17 Grad, da hierdurch der Schlaf verbessert wird. Mit einer niedrigen Temperatur lässt sich auch sparen: Pro zusätzlichem Grad steigen die Heizkosten im Schnitt um rund sechs Prozent. Aber nicht nur Feuchtigkeit sollten Sie vermeiden. Denn auch zu trockene Luft stellt durchaus ein Problem dar. Denn durch das Heizen an sich sinkt die relative Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen. Neben Reizungen der Haut und der Schleimhäute fördert dies Erkältungs- und Atemwegserkrankungen. Auch Kopfschmerzen können durch zu trockene Luft entstehen. Dagegen helfen Schälchen mit Wasser oder kleine Luftbefeuchtungsgeräte im Raum.

Allerdings sollte man die Geräte nicht unkontrolliert Wasser im Raum verteilen lassen, denn sonst hat man wieder das Problem mit dem Kondenswasser und der Schimmelbildung. Auch hier hilft das Hygrometer bei der Einschätzung. Und manche Luftbefeuchter haben eine integrierte Messfunktion: Ist die optimale Raumluftfeuchte erreicht, schaltet sich das Gerät automatisch ab. Nicola Schwarz