Auf in ein neues Zeitalter: Die Gemeinde Petingen ist gefragter denn je
Ideal gelegen mitten im Dreiländereck an der Grenze zu Belgien und Frankreich erfreut sich Petingen seit der Jahrtausendwende wachsender Beliebtheit. Seit den 2000er Jahren wächst die Gemeinde stetig. Heute darf der Gemeinderat stolz auf 18 500 Einwohner und zahlreiche Bauvorhaben zur Schaffung von neuem Wohnraum verweisen.
Der Bau des Bahnhofs zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Schaffung der Eisenbahnlinien Esch an der Alzette - Petingen, Petingen-Ettelbruck (auch bekannt als „Attertstrecke“) sowie Petingen- Luxemburg verhalfen Petingen zu einem beachtlichen Aufschwung – insbesondere der Stahlindustrie und des Minette-Abbaus. Die Einwohner der Gemeinde arbeiteten in den Fabriken und Bergwerken, die für einen regen Güterverkehr sorgten. Heute beschäftigt der Stahlkonzern ArcelorMittal hier noch rund 300 Mitarbeiter. Auch die Eisenbahn spielt weiterhin eine große Rolle für die Gemeinde.
Für Neubürger der Gemeinde gibt es zahlreiche Gründe, sich gerade hier niederzulassen: Die Ortschaften Petingen, Rodingen und Lamadelaine verfügen über attraktive und moderne Infrastrukturen (Schulen, Sport- und Kulturangebote), die Nähe zur französischen und belgischen Grenze tut ihr Übriges. Weitere klare Pluspunkte der Gemeinde sind die Mobilität (Bahn und Bus) mit direkten Verbindungen nach Luxemburg und Esch an der Alzette und nicht zuletzt die herrliche, sattgrüne und von Wäldern gesäumte Lage. Auch die Immobilienpreise können sich sehen lassen, sind sie doch günstiger als im Umland der Stadt Luxemburg.
Der Bürgermeister Pierre Mellina plant durch den Bau von unterirdischen Parkhäusern eine Umgestaltung der Ortskerne von Petingen und Rodingen. So soll der lokale Handel im Zentrum angekurbelt und die Ansiedlung neuer Geschäfte attraktiver werden. Im Parkhaus in der Nähe des Bahnhofs von Rodingen entstehen bis 2021 rund 1500 Parkplätze zur Entschärfung der Parkplatzproblematik rund um den Bahnhof. Parallel dazu entsteht in Rodingen gerade ein „Shared-Space“ – auch „Gemeinschaftsstraße“ genannt -, in welchem Fußgänger in einem verkehrsberuhigten Bereich ohne Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen sicher flanieren oder in den Sommermonaten auf den Terrassen der Cafés verweilen können.
Um dem Bevölkerungswachstum Rechnung zu tragen, wurden diverse Investitionen im Bereich Schulen, Sport und Kultur unternommen. 2012 wurde das „Centre QT“ (Kegel- und Tennissportzentrum) eingeweiht. Zahlreiche Fußballfelder wurden auf Vordermann gebracht und zwei Sporthallen und vier Squash-Felder im Sportzentrum Bim Diederich in Petingen für die Sportvereine bereitgestellt. Auch einige Beach-Volleyball- Felder und zwei Schwimmbäder nennt die Gemeinde ihr Eigen – darunter auch das PIKO-Schwimmbad in Rodingen, das als eines der wenigen Schwimmbäder im Großherzogtum über Becken mit olympischen Maßen verfügt. Das Kunst- und Kulturangebot kann sich ebenfalls sehen lassen: Im Centre Wax erwartet die Besucher ein vielseitiges Programm und auch eine Musikschule für rund 700 Schüler öffnet bald ihre Tore. Petingen ist darüber hinaus für seinen Karneval berühmt, bei dem in diesem Jahr über 30 000 Teilnehmer gezählt wurden. Der Minett-Park Fond-de- Gras im Korntal begeistert Jahr für Jahr mehr Touristen. Der 1900-Zug „Minièresbunn“ nutzt die ehemalige Bergwerkstrecke und verbindet Fond-de- Gras über Lasauvage mit dem Dorf Saulnes in Frankreich. Dabei werden die ehemaligen Bergwerke durchquert. Das Oppidum eines keltischen Stamms der Treverer und der provinzialrömische Vicus auf dem Titelberg sind die einzigen Funde auf luxemburgischen Staatsgebiet aus dieser Zeit.
Zu Beginn der 2000er Jahre zählte die Gemeinde noch rund 13 500 Einwohner, zwischenzeitlich sind
es 5000 mehr. Von den heute 18 500 Bewohnern der Gemeinde sind 8979 Ausländer. In Prozentzahlen ausgedrückt sind das 49,34%, die nicht aus dem Großherzogtum stammen. Und das Wachstum der Gemeinde steht erst noch am Anfang. Die laufenden Bauvorhaben in der im Südwesten Luxemburgs gelegenen Gemeinde locken immer mehr Menschen an. „Bei der Schaffung von neuem, bezahlbarem Wohnraum in der Ortschaft Lamadelaine hat die Gemeinde Petingen die Dinge aktiv in die Hand genommen. Gemeinsam mit der SNHBM, der Société Nationale à Habitations à bon Marché, schaffen wir gerade bezahlbaren Wohraum für junge Familien, nämlich die Siedlung „An den Atzéngen“ mit rund einhundert Einfamilienhäusern und drei kleineren Wohnanlagen mit insgesamt 33 Wohnungen“, weiß der Bürgermeister der Gemeinde zu berichten.