Selbst gezüchtete Erdbeeren schmecken vorzüglich. Doch unabhängig davon, ob man sie frei im Garten, in speziellen Stoffkörben oder in Balkonkasten anlegt: man muss auf einiges achten!
In den Gärtnereien und Hobbymärkten haben sie gerade Hochkonjunktur: Erdbeerpflanzen kann man jetzt im Mai gefahrlos setzen. Da die Blüten frostempfindlich sind, ist es prinzipiell kein Fehler, bis nach den Eisheiligen zu warten.
Erdbeeren benötigen genügend Freiraum
Erdbeeren kommen sehr gut mit der Sonne klar, sie schätzen warme Standorte, wo sie sich gut entwickeln können. Ganz wichtig ist natürlich auch die Beschaffenheit der Erde: Sie muss reich an Nährstoffen und an Humus sein, und die Wurzeln der Pflanzen müssen sich gut ausdehnen können, der Boden muss deshalb locker sein.
Vor allem aber dürfen Erdbeeren nicht in Erde gepflanzt werden, in der zuvor bereits Erdbeeren standen, denn der Boden muss sich erholen und die aufgebrauchten Nährstoffe wieder zurückgewinnen– deshalb darf und soll man ruhig eine andere Pflanze in die Erde setzen, damit ein neues Gleichgewicht entsteht. Nach ein paar Jahren dürfen dann auch wieder Erdbeeren an dieser Stelle gepflanzt werden.
Beim Setzen der Erdbeerpflanzen muss auf genügend Abstand geachtet werden, denn Erdbeeren benötigen genügend Platz für Licht und eine gute Luftzirkulation. Es lohnt sich auch, den Boden im Erdbeerbeet mit speziellen Filzmatten (Plastik vermeiden!) oder mit Stroh zu überdecken. Strohmatten haben den Vorteil, die Erde länger feucht zu halten, und man vermeidet den Kontakt der reifenden, immer schwerer werdenden Früchte mit der Erde. Wer seine Erdbeeren in Töpfen oder Balkonkasten aufzieht, wird dieses Problem natürlich nicht haben, denn die Früchte hängen einfach aus dem Behälter heraus.
Gut für Mischkultur
Erdbeeren sind zwar relativ hitzeresistent und kommen auch schon mal mit trockener Erde klar, aber sie müssen regelmäßig befeuchtet werden – gerade im Hochsommer. Erdbeeren mögen jedoch keine Staunässe: Man muss demnach behutsam Wasser gießen – nicht auf die Blätter, sondern direkt auf die Erde.
Ob im freien Garten oder im Pflanzenkasten: Erdbeeren kommen mit zahlreichen Nebenbewohnern klar, eignen sich also für Mischkultur. Sie vertragen sich z.B. mit Buschbohnen, Bohnenkraut, der Ringelblume sowie mit Heilpflanzen wie Kamille und Melisse. Und für eine natürliche Schneckenabwehr sorgen Zwiebeln, Porree und Knoblauch.
Zu den besonders sympathischen Partnern der Erdbeere gehören Dill und Schnittlauch: Dill fördert die Entwicklung der Erdbeere und Schnittlauch hält Pilzsporen und Krankheiten auf Distanz. Auch Borretsch passt gut zu den Erdbeeren, weil er die Befruchtung und den Blütenansatz fördert.
Grundsätzlich sollte man natürlich darauf achten, Erdbeeren nicht in der Nähe oder inmitten von hochwüchsigen Pflanzen anzulegen. Blattsalate, Spinat und Mangold vertragen sich eigentlich gut mit den Erdbeeren, aber sie können zu viel Schatten schlagen.
Tomaten benötigen mehr Wasser
Und wie steht es jetzt um die Nachbarschaft von Erdbeeren und Tomaten bzw. Kirschtomaten? Nun, nicht so gut. Zwar vertragen sich Tomaten auch gut mit Partnern wie Buschbohnen, Spinat, Porree, Dill, Zwiebel und Knoblauch, doch Tomaten sind Nachtschattengewächse und mögen direktes Sonnenlicht nicht so sehr. Vor allem aber verträgt die für Tomaten notwendige, recht intensive Düngung sich nicht mit den geringeren Ansprüchen der Erdbeere. Und letztlich benötigen Tomaten viel Wasser, ganz im Gegenteil zu den Erdbeeren, deren Geschmack im wahrsten Sinne des Wortes verwässert...
Demnach gilt: Mischkulturen ja, aber Tomaten und Erdbeeren sollte man nicht zu nahe aneinander pflanzen – weder im freien Beet noch im Balkonkasten. Text: Marcel Burmer